Nachruf Jürgen Schneider

Datum 02.08.2016 17:53 | Thema: 

Liebe Vereinsmitglieder!

Die Nachricht vom plötzlichen Tod unseres langjährigen 1. Vorsitzenden Jürgen Schneider hat uns tief getroffen.


Die Nachricht vom plötzlichen Tod unseres langjährigen 1. Vorsitzenden Jürgen Schneider hat uns tief getroffen. Wir wollen auf seinen Werdegang im Verein zurück blicken.
Wir werten es als glücklichen Umstand, dass sich seine Tochter Stefanie in den 90er Jahren dazu entschieden hat, vom normalen Turnen in den Rhönradsport zu wechseln. Für Jürgen war es keine Frage, dass er hilft wenn es um Vorbereitungen für Wettkämpfe oder Fahrdienste für die Gruppe ging. Er trat dann im Januar 1996 in den Verein ein und übernahm im März desselben Jahres das Amt des Referenten Rhönrad, welches er 2 Jahre aktiv begleitete. Hier lernten wir Jürgen als Schaffer und guten Organisator kennen.
Nahtlos übernahm Jürgen im September 1998 das Amt als Stellvertretender Vorsitzender Sport und Infrastruktur. Bei den Vorstandswahlen im November 2000 wurde er zum 1. Vorsitzenden gewählt. Dieser Schritt war mit seiner Frau abgesprochen, die ihm ihre Unterstützung zusicherte und ihm den Rücken freigehalten hat. Seine Devise war: Was ich mache, versuche ich richtig und mit aller Kraft zu machen. Deshalb hat er konsequent eines seiner liebsten Hobbies aufgegeben: den Schrebergarten im Brühl, um dem TV voll zur Verfügung zu stehen.
Unter seiner Regie wurden einige Projekte realisiert wie beispielsweise das Errichten einer Doppel-Garage, Bau des Außengeräteraumes und der Umzug der Geschäftsstelle. Die Planung für den Umbau der Garage zu einem weiteren Sportraum ist abgeschlossen.
Neben all den sichtbaren Objekten war Jürgen der Zusammenhalt in der Vorstandschaft und die Harmonie im Verein ganz wichtig, wie er in seinem Rückblick an der letzten Jahreshauptversammlung selbst geschrieben hat.
Seit er 2007 in den Ruhestand ging, konnte er die Gelegenheit wahrnehmen, mit den Jedermännern auf den Sauausflug zu gehen. Vor allem in dieser Gruppe hat Jürgen gute Freunde gefunden. Dieser Zusammenhalt wurde ins Privatleben aufgenommen und einige Freizeitaktivitäten geplant und durchgeführt. Die Ausflüge im Frühjahr, die jährlichen Besuche auf dem Oktoberfest und die diversen Stammtische zeigen, dass Jürgen ein geselliger Mensch war. Hier hat Jürgen eine weitere Eigenschaft gezeigt: gutes Sitzfleisch. Er war selten einer der ersten, der eine gesellige Veranstaltung verlassen hat. Legendär war seine Eigenschaft Witze zu erzählen. Hat ein Stichwort in einer Unterhaltung gepasst, kam der entsprechende Witz.
Bei den Hauptausschuss-Sitzungen wurde nach dem Ende der offiziellen Sitzung oft noch ein Schoppen oder ein Bier getrunken, nach der Pflicht also die Kür. Ein gutes Gespräch bildete aber immer den Ausklang. Diese Gelegenheiten haben wir genossen.
Für die Feierlichkeiten 2011 zum 100 jährigen Bestehen des Turnvereins hat Jürgen über ein halbes Jahr lang mindestens 100% gegeben. Gerne erinnern wir uns an dieses Festjahr zurück. Für die Vorbereitungen hat er den Erzählkaffee ins Leben gerufen. Jung und Alt trafen sich zweimal, um alte Bilder von früheren Sportlerinnen und Sportlern und Sportveranstaltungen zu kommentieren und sich auszutauschen. So hat Jürgen eine Brücke zwischen der älteren Generation und den Jüngeren geschlagen. Es war ihm wichtig, ein Vorstand für alle zu sein.
Das Wohl des Vereins stand an erster Stelle. Wenn sein Engagement im Ehrenamt für seine Familie grenzwertig wurde, wurde er von seiner Frau gefragt ob „der Kater und er nicht gleich ins Vereinsheim ziehen wollen“. Diese Option wurde nie wahrgenommen, der Hinweis, ein wenig langsamer zu machen dagegen schon.
Jürgen war durchaus streitbar, wenn es darum ging, die Interessen des TVs zu wahren, sowohl intern als auch extern. Immer fair und auf Tatsachen gestützt wurde diskutiert, unabhängig vom Rang der Person oder der Institution. Daraus abgeleitete Entscheidungen, ob populär oder unpopulär, wurden von Jürgen immer im Sinne des Vereins getroffen und durchgesetzt.
Dabei lag ihm nicht nur das Wohl des TVs, sondern alle Sendener Vereine am Herzen. So fungierte er seit 2007 auch als Sprecher der IGSV, der Interessengemeinschaft Sendener Vereine.
Die Präsentation des Vereins in der Gesellschaft war ihm ebenfalls ein großes Anliegen. Für die Teilnahme bei Musiktagen auf dem Marktplatz, Schnuppertagen und Bürgerfesten wurde die Mannschaft des TV immer motiviert. Letztere sind schon ein fest eingeplantes Event im Verein.
Als Jürgen Ende des Jahres 2014 von seiner schwer therapierbaren Autoimmunerkrankung erfahren hat, war die Entscheidung, das Amt des 1. Vorsitzenden bei den nächsten Wahlen abzugeben, eine weitere konsequente Entscheidung. Wir ziehen den Hut vor seinem Pflichtbewusstsein und seinem Willen, bis zur Wahl im Juni 2016 dem Verein vorzustehen. Am 23. Juni wurde Jürgen Schneider die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Wir müssen den gut vorbereiteten Vereinsweg leider ohne Jürgen weitergehen. Als Ratgeber und Wegweiser werden wir ihn vermissen. Am meisten wird uns Jürgen als Mensch fehlen. Wir nehmen ihn in unseren Gedanken und in unserem Herzen immer mit.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und der Trauergemeinde.





Dieser Artikel stammt von TV Senden-Ay 1911 e.V.
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